Hollywood No(w)
Eine englische Filmemacherin, 44, Tochter eines deutschen Juden, der 1937 nach England flüchtete, und ein deutscher Filmemacher, 71, der Soldat in Hitlers Wehrmacht und Mitglied der Waffen-SS gewesen ist, diskutieren über ein Spielfilm-Drehbuch. Dabei spielen ihre unterschiedliche Herkunft und Vergangenheit eine Rolle, von denen der andere nichts weiß.
Sie verabreden sich an Orten, die etwas mit ihrer privaten und beruflichen Welt zu tun haben: London, Frankfurt, Kopenhagen, Stockholm, München, Berlin, Sardinien, Venedig. Sie sind unterwegs auf Autobahnen, in einer S-Bahn, auf einer Fähre, im Zug und im Vaporetto auf dem Canal Grande.
Überall wird ihre Odysee unterbrochen
... durch Erinnerungen der Filmemacher an sehr persönliche Situationen, die sie nicht vergessen können.
... durch Menschen in oben genannten Städten bei ihrer Alltagsarbeit, mit ihren Ansichten über ihr (Nicht-) Verhätnis zum Kino.
... durch Sequenzen mit dem Deutschen Produzenten des geplanten Spielfilms, im Helikopter über Los Angeles. Auf einem kleinen Monitor läuft die Glamour-Show der Oscar-Verleihung, während der Pilot nicht müde wird, Crime-Statistiken von Los Angeles und Hollywood zu zitieren.
... durch Szenen, in denen die Zweckentfremdung von Kinos in europäischen Städten bildhaft belegt sind.
... durch einen 74jährigen Psychologie-Professor, eine Art „Überfigur“, der über Liebe, Sexualität, Politik, Wirtschaft und den Film „Hollywood No(w)“ spricht.
... durch Besuche bei den Schauspielern Katrin Cartlidge („Naked“, Before The Rain“) und Erland Josephson (bekannt durch Filme von Ingmar Bergman, Angelopoulos, Tarkowskij und Szabó), die bereit sind, im geplanten Spielfilm Hauptrollen zu übernehmen.
„Hollywood No(w)“ ist ein außergewöhnlicher Film-Essay, der im 100. Jubiläumsjahr des Kinos und 50 Jahre nach dem Ende des II. Weltkrieges entstand, in dem mehrere selbständige, zunächst unabhängig erscheinende Handlungsebenen am Ende einen unerwarteten inhaltlichen Bezug ergeben.
Buch und Regie: Anthea Kennedy und Karl Schedereit
Kamera: Jair Ganor BVK
Ton: Roger Ollerhead
Musik: Alexander Balanescu
Produktion: Omnipix-Film München
Hergestellt mit finanzieller Unterstützung des FILMBOARD Berlin-Brandenburg und der KULTURELLEN FILMFÖRDERUNG Hessen.
Prädikat: wertvoll siehe FBW...
Daten
Laufzeit: 103 Minuten
Länge: 2815 Meter
Format: 35 mm
Bild: Farbe
Produktionsjahr: 1996
Herstellungsland: Deutschland
Schlagzeilen
Ein Film über die Ruhe beim Betrachten des Bildes und über den Luxus der Stille. Ein Film über die Suche nach Wirklichkeit im Film.
Ein Film über Selbsttäuschungen beim Filmemachen und welche Rolle die Vergangenheit der Filmemacher bei der Realisation eines Films spielt.
Ein Film über die Übermacht Hollywoods und die Ohnmacht von uns allen.
„Hollywoods Gier zerstört den Film“ (Dustin Hoffmann)
„Hollywood ist die Wall Street“ (Francis Ford Coppola, Cannes 1996)
Warnung!
Kein Fast-Food-Film ! - Kein Film für TV-Zapper ! - Kein Film für Videoclip-Fans !
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